Susanne Waltermanns Ikonographie speist sich eigensinnig aus Motiven der Volksfrömmigkeit – emblematische Motive, Votivbilder wären hier zu nennen –, den größten Raum nehmen Kleidungsstücke, meist Frauenkleider ein – vom Hochzeits- und Festkleid bis zum schlichten Kittel oder Schürzenkleid. Dann gibt es Herzen, die in ihrem anatomisch ausgebluteten Zustand teils an Transplantations-Organe und teils an Stummelfüße erinnern. Kleider öffnen sich in einem Fenster in Brusthöhe, um den Blick auf Reliquiare freizugeben: Totenschädel, Herzen, so wie man sie an den Stätten Heiliger in Kirchen finden mag. Alles das entbehrt nicht der Unheimlichkeit, es ist, als ob das stumme Pathos der Schönheit in diesen Kleidungsstücken naiv auf die Grundtatsachen des Lebens verweisen würde. (Andreas Nohl)
Angaben zur Technik
Tusche, Gouache, Lackstift und Pigmente, (überwiegend) auf Papier, zum Teil Unterlegung mit Drucken, Durchnähungen mit verschiedenen Garnen.
2020 wurde die Weiterarbeit am Werkzyklus Votiv gefördert durch ein Stipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen